Diabetes mellitus - was ist das?

Zuckerkrankheit:
Zucker (Glucose) ist der Brennstoff unseres Körpers, er wird für alle Funktionen im Körper als Energielieferant genutzt. Den Zucker führen wir über die Nahrung als Kohlenhydrate zu. Körperfett ist als langfristige Energiequelle vorhanden und kann zu Kohlenhydraten umgebaut werden. Die Kohlenhydrate, bestehend aus mehreren Zuckerteilchen, stehen rasch für die Energiegewinnung zur Verfügung. Kohlenhydrate werden vor allem in den Muskeln und der Leber gespeichert und können dem Körper bei anstrengender Tätigkeit  bis zu 2 Stunden Energie liefern, bis diese Speicher leer sind. Dann müssen Fette abgebaut werden. Werden dem Körper mehr Kohlenhydrate zugeführt, als er verbraucht, speichert er sie in Form von Fett. Beim Gesunden spielen die vielen verschiedenen Faktoren so gut zusammen, dass der Blutzuckerspiegel im Bereich zwischen 60 und 120 mg/dl bleibt. Das Insulin hat dabei die Funktion, nicht genutzten Zucker in die Zellen zu transportieren, so dass der Blutzuckerspiegel niedrig gehalten wird.

In der Nachkriegszeit gab es keinen Typ 2 Diabetes (höchstens vielleicht bei Schwarzmarkthändlern oder ähnlich situierten Menschen). Der Typ 1 Diabetes dagegen ist  eine erbliche Erkrankung, die auch unabhängig vom Wohlstand auftritt. Es ist manchmal nicht ganz leicht, ohne Genanalyse herauszufinden, welcher Typ vorliegt, da es auch Typ 1 Diabetiker gibt, die erst mit 80 Jahren erkranken oder Typ 2 Diabetiker, die schon sehr früh ihre Zuckerkrankheit entwickeln. Ganz einfach ausgedrückt produziert der Typ 1 Diabetiker kein Insulin und muss dieses deshalb mit Injektionen zuführen und der Typ 2 Diabetiker entwickelt langsam eine Unempfindlichkeit der Zellen gegen Insulin, so dass man zumindest anfangs noch ein gutes Ergebnis erzielen kann, wenn man mit Tabletten die Insulinausschüttung anregt oder die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin verbessert.

(aus Rosiglitazon PowerPoint von GlaxoSmithKline)
 

Ursache des Typ 2 Diabetes ist die Insulinresistenz! Die Grafik zeigt, dass die Insulinausschüttung steigt (lila), während die Zellen immer unempfindlicher gegen Insulin werden (grün). Irgendwann kann die Insulinmenge nicht mehr gesteigert werden, so dass der Blutzuckerspiegel nicht mehr auf die Norm gesenkt werden kann, sondern ansteigt (rot). Nun hat sich die Zuckerkrankheit entwickelt, es liegt der Diabetes mellitus vor. Wie das Bild darstellt, entstehen Folgekrankheiten durch den erhöhten Blutzucker schon vor Ausbruch der Krankheit, bevor die Erkrankung diagnostiziert wird. Die mikrovaskulären (kleine Gefäße) Erkrankungen beruhen auf Zuckerschäden an den kleinen Blutgefäßen überall im Körper: Es entstehen Veränderungen an den Nieren, an den Augen, an den Nerven  . . .   Die makrovaskulären (große Gefäße) Erkrankungen sind Zuckerschäden an den Wänden der großen Blutgefäße und führen zu Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall  . . . 

Der Typ 2 Diabetes ist durch einen Zuckerbelastungstest sehr früh feststellbar: Es werden auf nüchternen Magen 75 Gramm gelöster Zucker getrunken und in den zwei Stunden des Tests (ohne jedwede körperliche Anstrengung: Sitzen im Wartezimmer) wird der Blutzuckerspiegel 3 x gemessen. Haben Sie Diabetiker in Ihrer Verwandtschaft, dann sollten Sie Ihren Hausarzt darauf hinweisen, damit rechtzeitig alles gegen die Manifestation des Diabetes unternommen wird, denn den Typ 2 Diabetes können Sie durch vorbeugende Maßnahmen beeinflussen, so dass mit guter Einstellung mit Tabletten oder Insulin viele unangenehme Folgen vermieden werden können.