Das Tabakzeitalter

15. Jh.Kolumbus entdeckte Amerika und den Tabak, den die Indianer in Form von Friedenspfeifen und „tabacos“, kleinen Blattrollen, rauchten. Die schlechte Qualität der Tabakwaren machte Rauchen in Europa zu einem brandgefährlichen und stinkenden Unternehmen. 
16. Jh.Schnupftabak kam in Mode. Man sagte ihm gesundheitsfördernde Eigenschaften nach. Die Pfeife wurde als einfachere Art des Tabakgenusses beliebt. Das Rauchen breitete sich über Europa nach Russland und in die Türkei aus. 
17. Jh.In der Türkei wurden Raucher geköpft, in Russland wurde ihnen die Nase aufgeschlitzt und in Persien die Lippen abgesäbelt. In Mitteleuropa blieb es meist bei Auspeitschungen.
Die ersten Staatsoberhäupter entdeckten, dass man mit Tabaksteuer Finanzlöcher stopfen kann.
 
18. Jh.In Spanien entstanden erste Tabakfabriken 
19. Jh.Rauchen wurde zum Symbol der Macht. Erstmals gab es beim Rauchen keinen  Standesunterschied mehr (höchstens in der Qualität der Zigarren). Auch in Gegenwart von Damen wurde geraucht. In Deutschland entstanden 9755 Zigarrenfabriken 
20. Jh.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde alles schnelllebiger: die weißen „Sargnägel“ kamen in Mode. Überall wurde geraucht, auch Frauen und Jugendliche bilden heute einen erheblichen Teil der Raucher. In den 50er und 60er Jahren gehörte es zum guten Ton dem Gast immer etwas zum Rauchen anbieten zu können, auch wenn man selbst Nichtraucher war.

In den 80ziger und 90ziger Jahren verbreitete sich das Wissen um die Gesundheitsgefahren, denen auch Passivraucher ausgesetzt sind: überall breiten sich Nichtraucherzonen aus.

 
21. Jh.„Rauchen erscheint ...als eine vorübergehende Episode der Weltgeschichte.“
(aus Die Kunst Zigarre zu rauchen, dtv, 1998)
 
 
„Einmal angenommen, das Rauchen würde heute erst „erfunden“. Hätte es, wo allerorten über die Reinhaltung der Luft debattiert wird, Chancen, eine große Anhängerschar zu gewinnen? Wahrscheinlich nicht.“
( aus Rauchfrei, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 1993)